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28. Januar 2012, 20:00 Uhr

Die Nachtspalter bringen "Gäste" auf die Bühne von D5

Preisgekrönte Tragik-Groteske von Oliver Bukowski wird aufgeführt

Die Geschichte beginnt mit einem glücklichen Paar, Katrin und Erich, auf dem Höhepunkt ihrer Liebe und am Scheideweg ihres Lebens. Aus einem Saustall soll ein „Hotel“ werden mit viel Fleiß und Mühe, beäugt von der missgünstigen Nachbarschaft. Eine Nachbarschaft, die sich zwar gerne aushalten lässt, aber wenig beizutragen hat zu einer gelingenden Zukunft - Eine Figur tragischer als die andere. Menschlichkeit spielt hier schon lange keine Rolle mehr. „Wo ringsum alles kaputt ist, kann nicht heil was leben“.

Das Stück bietet dem Zuschauer einen Blick in den Abgrund des Menschseins. Es gibt kaum eine Aussicht auf Erfolg all der Mühen. Die Illusion, durch Eifer und Selbstvergessenheit könne man Berge versetzen, zerplatzt an der Härte der Welt wie eine Seifenblase, ohne dass der um sie kämpfende Mensch etwas bemerkt. Seine Selbsttäuschung ist grenzenlos und führt ihn zu einem bitteren Ende. Und dennoch bleibt nach diesem Blick auf die kaum zu beschreibende Trostlosigkeit eine kleine Sympathie für diese Menschen, die alles versucht haben und dennoch scheitern mussten. „Die Unbeweglichen sind gleich mausetot. Wir sind bewegliche Ziele.“ Manchmal jedoch sind wir am Ende noch weiter vom Ziel entfernt als am Anfang. Was bleibt ist die Ernüchterung des ganz normalen Lebens. Was bleibt, ist der Status quo.

„Gäste“ ist Oliver Bukowskis 13. Theaterstück. Er erhielt hierfür 1999 den Mühlheimer Dramatikerpreis. Oliver Bukowski,1961 in Cottbus geboren, unternahm 1990 seine ersten Schreibversuche. Hierbei spiegelt er häufig das ihn umgebende Leben und die darin handelnden Menschen wieder. So auch in dem Stück „Gäste“. Trotz der trostlosen Szenerie erweckt er beim Zuschauer eine gewisse Sympathie für die Protagonisten, da er sich in ihnen wieder findet, mal mehr und mal weniger.

Aufführung: 28.01.2012, 20:00 Uhr im Kultur- und BürgerInnenzentrum D5, Domplatz 5 in Wurzen

 

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