Ich finde die Arbeit des NDK wichtig, weil …

Demokratie sich nicht von selbst versteht.

Christian Dierlich – Evangelischer Pfarrer
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Hier bin ich – ich möchte euch (m)eine Geschichte erzählen

Die Corona-Pandemie hat marginalisierte Gruppen in der Gesellschaft noch mehr an den Rand gedrängt, während die ohnehin lauten Stimmen noch lauter geworden sind. Die Polarisierung in der Gesellschaft ist vorangeschritten und vor allem sozial Benachteiligte leiden unter den Auswirkungen der Pandemie und anderer Krisen, die ihr folgten und noch folgen werden. In der Öffentlichkeit wird viel hierüber debattiert, aber die Betroffenen selbst kommen fast nie zu Wort. Wie auch zu anderen Zeiten wird viel über die Menschen und wenig mit ihnen gesprochen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, diese oft kaum hörbaren Stimmen stärker, die dahinter stehenden Menschen sichtbarer zu machen und sie zu ermutigen, ihre Stimme zu erheben. Zunächst stand dabei für uns die Gruppe der Frauen* im Fokus. Diese Perspektive interessierte uns vor allem deshalb, weil sie oft von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind. Der Umstand eine Frau* zu sein bedeutet oft, bereits weniger ernst genommen, belästigt, belächelt oder finanziell benachteiligt zu werden. Das Projekt wollte die Perspektiven von Frauen* unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und sozialer Hintergründe mittels persönlicher Geschichten zeigen. Im Rahmen von Schreibwerkstätten entwickelten vier Gruppen gemeinsam mit der Autorin Anna Kaleri Geschichten, die zum allergrößten Teil biographisch, teils aber auch frei erfunden sind und in denen immer eine Heldin eine wichtige Rolle spielt. Beteiligt waren Senior:innen der Wohngruppe in der Lessingstrasse, Frauen aus dem betreuten Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigung der Herrnhuter Diakonie, der Feministischen Aktionsgruppe und dem Interkulturellen Frauentreff. Entstanden sind dabei 12 Geschichten und eine Verbindung der verschiedenen Frauen untereinander. Neben den Gruppentreffen fand auch eine gemeinsame Lesung und eine öffentliche Präsentation der Texte statt. Die Schreibwerkstätten wurden filmisch begleitet. Einige Teilnehmer:innen beteiligten sich an der Erarbeitung eines Podcasts fürs Radio. In den zwei folgenden Jahren werden wir weitermachen und aus den Texten Motive für Fotografien entwickeln, daraus eine Ausstellung konzipieren sowie ein performatives Videotheaterstück.

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