Ich finde die Arbeit des NDK wichtig, weil …

das NDK selbstbewußt, aber nicht selbstgefällig, selbstkritisch, aber nicht selbsterhöhend ist, weil es überzeugt und überzeugend auch auf Menschen mit anderer Meinung zugeht, und weil es nichts und niemanden über einen Kamm schert, doch Probleme klar anspricht."

Carl Rößler – Dipl.Ing., Mitarbeiter Stadtverwaltung i.R.
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8. August 2015

Stolpersteine für Familie Seligmann

Gedenken an ehemalige Bürger_innen Wurzens

Am 8. August 2015 konnte nach intensiven und anfangs fast aussichtslosen Recherchen auch ein Teil des Schicksals der Familie Seligmann ans Licht kommen. Diese wohnte seit Ende der 20er Jahre in der Domgasse, wo Dr. Arthur Seligmann eine Arztpraxis betrieb. Einige wenige Wurzener erinnern sich noch sehr gut an die beiden Kinder von Arthur und Susanne, Claus- Dietrich und Gisela und die gemeinsame Kindheit und Schulzeit. Nach der Pogromnacht 1938 flüchtete die Familie auf verschiedenen Wegen, z. T. über Ecuador und Chile nach Liverpool/ Großbritannien, und überlebte die Shoa. Nach diesen traumatischen Umständen mussten die Seligmanns sich ein neues Leben aufbauen. Arthur gelang es, wieder als Arzt zu arbeiten. Susanne fand Arbeit bei der BBC als Übersetzerin. Claus-Dietrich studierte Architektur, ging später nach Seattle/ USA und war dort an der Universität Professor für Architektur. 2014 starb er in Seattle mit 87 Jahren. Er hinterließ vier Kinder, sechs Enkel und einen Urenkel. Gisela studierte Medizin und arbeitete als Ärztin, wie ihr Vater. Sie lebt in der Nähe von London und hat zwei Töchter und drei Enkel. Mit Hilfe von Keren Ludlow/ Luchtenstein, Tochter des Wurzener Holocaustüberlebenden Hans Luchtenstein, entstand der Kontakt zur Tochter von Claus- Dietrich, Veronica Russel und deren Mann David sowie weiteren Verwandten, die selbstverständlich eingeladen waren. Veronica und David war es möglich, an der Stolpersteinverlegung teilzunehmen. Oberbürgermeister Jörg Röglin ließ es sich natürlich nicht nehmen, die beiden Gäste, wie bei allen anderen Nachfahren der Wurzener jüdischen Familien auch, ins Rathaus einzuladen, damit sie sich ins Goldene Buch der Stadt Wurzen eintragen konnten.

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